Qualitätsprodukte vom Bauern
Bewährtes Erhalten
Die Direktvermarktung ist die ursprünglichste Form der Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten und hat eine lange Tradition. Heute spielt sie in Südtirol eine immer bedeutendere Rolle.
Die Direktvermarktung ist die ursprünglichste Form der Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten und hat eine lange Tradition. Heute spielt sie in Südtirol eine immer bedeutendere Rolle.
Südtirols Landwirtschaft ist sehr kleinstrukturiert. Die Produktion und Veredelung von vielfältigen Erzeugnissen hat bei den Bauernfamilien eine lange Tradition. Die Verarbeitung hofeigener Produkte diente ursprünglich der reinen Selbstversorgung. Wegen der Lage in den Alpen waren die Bergbauernhöfe bis in die 60er Jahre teilweise nur über kleine oder schwer befahrbare Wege erreichbar. Neben der Selbstversorgung ermöglichte der Verkauf hofeigener Erzeugnisse das Einkommen der bäuerlichen Familien ein wenig aufzubessern. Meist waren es Nachbarn aus dem Ort, die Lebensmittel direkt am Hof erwarben. Einige Bauernfamilien brachten ihre Produkte auch selbst in die Städte und boten sie auf Märkten, in Geschäften oder in Gastbetrieben an. Mit diesem Zuerwerb konnten sie wiederum Lebensmittel und Güter kaufen, die auf den eigenen Höfen nicht selbst hergestellt werden konnten. Dadurch waren die meisten Bergbauernfamilien tagtäglich mit dem Veredeln und Konservieren von Lebensmitteln beschäftigt. Dies zeigt sich heute im großen Wissensschatz unserer Direktvermarkter, wenn es darum geht, Milch zu Butter, Jogurt und Käse zu veredeln, Fleisch haltbar zu machen und zu Speck und Würste zu verarbeiten, Gemüse einzulegen sowie Beeren, Früchte und Gemüse zu konservieren.
Eisenbahn, Seilbahn und Straßen veränderten Südtirols Direktvermarktung
Die Tradition des direkten Verkaufs hielt bei Südtirols Bauern bis zur Inbetriebnahme der Eisenbahn Ende des 19. Jahrhunderts an. Damit war Südtirol an den Markt des Österreich-Ungarischen Reichs angebunden und konnte Lebensmittel exportieren. Dies legte den Grundstein der Spezialisierung und des Genossenschaftswesens. Vor allem Äpfel wurden über die Eisenbahnlinie ins Ausland exportiert, was besonders in den 30er Jahren die Entstehung zahlreicher Obstgenossenschaften förderte. Auf Bergbauernhöfen wurde die ursprüngliche Form der Direktvermarktung jedoch noch bis in die 60er Jahre betrieben, da viele Höfe noch keine Anbindung ins Tal hatten. Veränderung brachte dort erst die Errichtung von Straßen und Seilbahnen.
Zunahme der Genossenschaften – Rückgang der Direktvermarktung
Aufgrund dieser bahnbrechenden Entwicklungen gewannen die Verarbeitungs- und Vermarktungsgenossenschaften in der Südtiroler Landwirtschaft an Bedeutung. Bäuerliche Betriebe spezialisierten sich in Folge immer mehr auf die Produktion von Milch, Obst und Trauben. Bis heute ist das Genossenschaftswesen nirgendwo sonst in Europa so stark wie in Südtirol. Derzeit sind über 90% der Bauern Mitglied in einer der über 60 landwirtschaftlichen Genossenschaften. Die Organisation über Genossenschaften hatte jedoch auch einen negativen Aspekt. Sie führte zu einem starken Rückgang der bäuerlichen Direktvermarktung.
Neuer Aufschwung
Erst in den letzten dreißig Jahren ist ein neues Aufkeimen der direkten Vermarktung bäuerlicher Produkte spürbar. Inzwischen sind es rund 500 Direktvermarkter in Südtirol, die ihre Erzeugnisse direkt am Hof oder auch auf Bauernmärkten, in Geschäften und in der Gastronomie verkaufen – Tendenz steigend. Denn einerseits fragen immer mehr Einheimische sowie Gäste nach Lebensmitteln aus der Region, andererseits bietet die Direktvermarktung den Bauernfamilien die Möglichkeit, einen Zuerwerb direkt am Hof zu erzielen und ihre bäuerliche Existenz zu sichern.
Dank der langen Tradition der Direktvermarktung können unsere Produzenten heute ein umfassendes Wissen zu Veredelung und Konservierung in die Verarbeitung ihrer hochwertigen Produkte stecken. Genau das kannst Du in jedem einzelnen unserer Roter Hahn-Qualitätsprodukte schmecken.