ERFOLGSGESCHICHTE
Meilensteine von Roter Hahn
Die Marke „Roter Hahn“ wurde 1998 ins Leben gerufen. Die Geschichte von Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol hatte ihren Ursprung allerdings bedeutend früher.
1850
Urlaub auf dem Bauernhof wird in Südtirol geboren
Bereits seit 1850 gibt es Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol – extrem früh im Vergleich zu anderen Destinationen, wo der Trend erst nach dem zweiten Weltkrieg begann. Verantwortlich sind die klimatischen Bedingungen: Bozen ist im Sommer die heißeste Stadt Italiens. Um der Hitze im Tal zu entkommen, erschien den wohlhabenden Bewohnern die vertikale Flucht nach oben als naheliegend und sie flüchteten sich zur Sommerfrische auf die Bergdörfer der Umgebung. Zwischen Juni und September lebten sie ein bis drei Monate auf einem Hof in höheren Berglagen. Die Reise ans Meer war damals aufgrund der eingeschränkten Mobilität nicht möglich.
1960er
Erstmals Urlauber aus Deutschland
Bis in die 1960er-Jahre, also über 100 Jahre lang, war Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol ein klassisches Urlaubsangebot für Einheimische – im Speziellen für das Bürgertum von Meran, Bozen und Brixen. Nach 1960 kamen erstmals Gäste aus München (Bayern), zu verdanken dem zunehmenden Wohlstand der Nachkriegsgeneration und der Fertigstellung der Europabrücke (1963). Unter anderem aufgrund von politischen Spannungen (Bombenjahre) in dieser Zeit spielten Urlauber aus dem restlichen Italien noch keine Rolle. Die Südtiroler hingegen begannen, den Urlaub an der Adria für sich zu entdecken.
1971
Erster Urlaubskatalog
1971 erschien der erste Katalog „Urlaub auf dem Bauernhof“ mit einer Auflistung von 236 Höfen in ganz Südtirol. Interessantes Detail: Damals waren die Informationen zum jeweiligen Bauernhof vor allem auf die Anfahrtsmöglichkeiten sowie den Zugang zum Wasser am Hof konzentriert.
1980er
Erste Urlauber aus dem restlichen Italien
Seit den Anfängen von Urlaub auf dem Bauernhof begrüßten die Bauernfamilie in Südtirol vor allem Gäste aus dem süddeutschen Raum. Nun reisen erstmals Urlauber aus dem restlichen Italien an.
1990er
Urlaub auf dem Bauernhof im Winter
Seit den 1990er Jahren wurde das Angebot von Urlaub auf dem Bauernhof erstmals auch auf den Winter ausgedehnt – allerdings nur für Häuser, die mittlerweile über eine Heizanlage verfügten.
1998
Gründung „Roter Hahn“
1998 wurde das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ vom Südtiroler Bauernbund ins Leben gerufen.
Gründe:
- Obwohl in dieser Zeit der Tourismus in Südtirol bereits boomte, gab es für Urlaub auf dem Bauernhof keine Lobby, die die Interessen der Bauersfamilien vertreten hätte. Dementsprechend waren Auslastung und Preise damals im Keller.
- Der Südtiroler Bauernbund hat erkannt, dass immer mehr Bauern auf ein zusätzliches Einkommen am Hof angewiesen sind. Da viele Betriebe von der Landwirtschaft allein nicht mehr leben können, sichert „Urlaub auf dem Bauernhof“ in vielen Fällen die Weiterbewirtschaftung inklusive der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln und die Pflege der Kulturlandschaft.
Die Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebe verzeichnen im ersten Jahr (1999) 15.067 Betten, 108.535 Ankünfte und 797.688 Nächtigungen.
1998
Erster Roter Hahn-Katalog
Im Jahr 1998 wurde der erste Roter Hahn-Katalog, in welchem knapp 740 Höfe aus ganz Südtirol gelistet waren, produziert. Der Katalog wurde in deutscher und italienischer Sprache erstellt.
1999
„Roter Hahn“ kräht im Internet
Im Jahr 1999 gab es den ersten Internetauftritt und seit 2000 ist www.roterhahn.it aktiv.
Heute gibt es den Internetauftritt in sechs Sprachversionen.
2002
Einführung der Spezialisierungen
2002 fiel der Startschuss für die spezialisierten Bauernhöfe. Ziel ist es, auf Südtirols Besonderheiten einzugehen und ein exakt auf die Urlaubswünsche der Gäste zugeschnittenes Angebot zu kreieren. Einige Spezialisierungen wie den hochgelegenen oder historischen Bauernhof gibt es nur in Südtirol. 2002 gewann „Roter Hahn“ für die Einführung der Spezialisierungen den erstmals ausgeschriebenen Marketingpreis der damaligen Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG).
2003
Zwei neue Produktlinien
Mit zwei weiteren, ergänzenden Säulen zum „Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol“ wurde „Roter Hahn“ 2003 zur Dachmarke. Hinzu kamen die „Qualitätsprodukte vom Bauern“ sowie die „Bäuerlichen Schankbetriebe“. Alle Höfe müssen sich im Vorfeld einer Kontrolle durch den Südtiroler Bauernbund unterziehen und die hohen Qualitätsstandards erfüllen. In dieser Zeit entstand auch der Leitsatz „Wir bringen Menschen ein Stück bäuerliche Südtiroler Lebensart näher“, der bis heute alle Säulen vereint. Als Attribute wurden Echtheit, Ehrlichkeit, Authentizität und kleine Strukturen definiert. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine definierten Kriterien, nun aber gerieten sie zunehmend in den Fokus.
2005
Einstufung der Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebe
Es wurde die Einstufung der Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebe durch zwei unabhängige Fachpersonen eingeführt. Dazu wurde ein eigener Kriterienkatalog mit insgesamt 96 Kriterien zur Bewertung der Bauernhof-, Ausstattungs- und Servicequalität ausgearbeitet. Diesem Kriterienkatalog zugrundeliegend werden die Bauernhöfe mit 1 bis 4 Blumen eingestuft. Zusätzlich hat Roter Hahn die Hofmappe eingeführt, in denen die Bauersfamilie sich, ihren landwirtschaftlichen Betrieb sowie die Angebote am und rund um den Hof präsentiert.
2012
Einführung der Hofbewertungen
Seit Einführung der Hofbewertungen kann jeder Urlaubsbauernhof auf www.roterhahn.it bewertet werden.
Damit wird die Hofdarstellung auf drei Säulen gestellt:
- Wie der Bauer sich selbst sieht (Internet, Katalog etc.)
- Wie ein unabhängiger Bewerter den Hof sieht (Einstufung durch unabhängige Fachpersonen)
- Wie der Gast den Hof sieht
2013
4. Säule Bäuerliches Handwerk
2013 integriert die Marke „Roter Hahn“ die vierte Produktlinie, das „Bäuerliche Handwerk“. Ein weiteres Stück bäuerlicher Kultur bleibt damit erhalten und wird nachhaltig weiterentwickelt.
2015
Überarbeitung der Einstufung und Einführung der 5. Blume
Durch die Einführung der 5. Blume wurde das Niveau aller Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebe deutlich angehoben. Bei der Überarbeitung der Einstufung wurden Musskriterien für die 4 und 5 Blumen-Betriebe festgelegt.
Musskriterien 4 Blumen:
- Eine Verkaufsecke oder ein Hofladen mit mindestens drei hofeigenen, veredelten Produkten oder ganzjähriges Frühstücksangebot mit mindestens 4 hofeigenen Produkten.
- Ein Familienmitglied muss ganztägig am Hof sein.
Musskriterien 5 Blumen:
- Verkaufsecke oder Hofladen mit mindestens vier hofeigenen, veredelten Produkten
UND ganzjährig Frühstück mit mindestens sechs hofeigenen Produkten. - Schlafzimmer müssen mit Holzboden ausgestattet sein.
- Wöchentliches Angebot zum Miterleben der bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt.
- Ein Familienmitglied muss ganztägig am Hof sein.
2021
1 Blumen-Bauernhöfe nicht mehr Teil der Marke
Um dem steigenden Qualitätsanspruch gerecht zu werden, wurde beschlossen, von nun an nur noch Bauernhöfe mit 2 - 5 Blumen unter der Marke „Roter Hahn“ zu führen.
2023
5. Säule „Roter Hahn Kochschule“
2023 entsteht die „Roter Hahn Kochschule“. Auf einem Bauernhof mit einzigartiger Atmosphäre tauchen Menschen in Form eines kulinarischen Erlebnisses in die bäuerliche Südtiroler Küche ein und lernen deren Speisen und Gerichte neu kennen und schätzen. Die „Roter Hahn Kochschule“ stärkt damit das Bewusstsein für die Produkte unserer Bauernhöfe und bringt Menschen so ein weiteres Stück bäuerliche Südtiroler Lebensart näher.