Das Herz-Jesu-Fest ist für Einheimische und Gäste ein besonderes Erlebnis. Tagelang wird Holz zu den Feuerstellen am Berg getragen.
Jedes Jahr im Juni nach Fronleichnam entzündet Südtirol seit 1796 alljährlich das „Herz-Jesu-Feuer“. Es ist ein Gelübde, das die Bevölkerung immer wieder erneuert. Der Brauch des Herz-Jesu-Feuers geht auf die Initiative des Abts von Stams zurück, einem der höchsten Vertreter des Volkes anno 1796. Als die Schreckensnachricht kam, dass die französischen Truppen Napoleons I. von Mailand her auf das Land Tirol zumarschierten, wurde ein Kriegsrat gebildet. Der Abt machte schließlich den Vorschlag, sich um den göttlichen Beistand zu bemühen. Man schwor, im ganzen Land ein Fest des heiligen Herzen Jesu mit feierlichem Hochamt und Predigt zu begehen, wenn der Herr dem Land beistehe. Offensichtlich hatten sie Erfolg. Was den berühmten Freiheitskämpfer Andreas Hofer nach der siegreichen Schlacht am Berg Isel im Jahr 1809 dazu bewog, dieses Gelöbnis mit einem großen Fest zu erneuern. Gleichzeitig erhob man dieses Fest zum ständigen Feiertag. Bis heute werden die Herz-Jesu-Feuer nicht nur im ursprünglichen Tirol, sondern nach der politischen Teilung des Landes auch in Südtirol als weithin sichtbare Bergfeuer entzündet. Das Fest wird traditionell nach dem Hochamt von einer Prozession und „Böllern“, dem traditionellen Schießen, begleitet.