Ausflugsziel
Wanderung um den Langkofel: Der Wow-Effekt
Die Langkofelrunde im Grödnertal gehört zu den schönsten Wanderungen in den Südtiroler Bergen. Aus dem Staunen im Herzen der Dolomiten kommt man dabei nur schwer heraus.
„Ein halbes Menschenleben bin ich bis an die Ränder der Erde geklettert, gegangen oder gekrochen (...) Nirgendwo sonst aber habe ich eine so beeindruckende Felsenwelt wie die Dolomiten vorgefunden.“ Dieses Zitat des bekannten Südtiroler Alpinisten Reinhold Messner beschreibt anschaulich die manchmal schon fast unwirkliche Schönheit des Dolomitengebirges, UNESCO Weltkulturerbe seit 2009. Mitten in den Grödner Dolomiten steht felsenfest und erhaben der Langkofel, der mit seinen 3.181 Metern der höchste Gipfel der gleichnamigen Langkofelgruppe und aufgrund seiner charakteristischen Form das Wahrzeichen des gesamten Grödnertals ist.
Langkofel, Saslonch und Sassolungo
Je nachdem, welcher der drei Südtiroler Sprachgruppen man angehört, wird der rund ein Kilometer breite Berg, der sich von Nordwesten nach Südosten erstreckt, von seinen Besuchern, Bezwingern und Bewunderern mit unterschiedlichem Namen angesprochen. Im ladinischen Gröden mit seinen drei Ortschaften Wolkenstein, St. Ulrich und St. Christina heißt er „Saslonch“, was so viel wie „Langer Stein“ oder „Langer Fels“ bedeutet. Zusammen mit dem Südostgipfel Langkofeleck deckt er in etwa die halbe Fläche des gesamten Langkofelmassivs ab. Zum ersten Mal bestiegen wurde der unter Kletterern sehr beliebte Berg vom österreichischen Alpinisten Paul Grohmann. Der Dolomiten-Pionier und Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins erschloss den Langkofel 1869 zusammen mit dem Sextner Bergführer Franz Innerkofler und dem Kärntner Bergführer Peter Salcher. Ein Denkmal in der Gemeinde St. Ulrich gedenkt dem Alpinisten, die Grohmannspitze in der Langkofelgruppe wurde 1875 nach ihm benannt.
Einmal um den ganzen Berg
Eine Rundwanderung um den Langkofel und seinen Nachbarn, den ebenfalls in der Langkofelgruppe gelegenen 2.964 Meter hohen Plattkofel, ist für geübte Wanderer egal welchen Alters ein einmaliges Erlebnis. Wichtig sind jedoch eine gewisse Trittsicherheit sowie eine gute Kondition. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, kann die Rundwanderung ohne Schwierigkeiten und mit dem größten Vergnügen meistern. Ausgangspunkt für die Tour ist das auf 2.180 Meter gelegene Sellajochhaus. Von dort führt der Friedrich-August-Weg, benannt nach dem letzten König des Königreichs Sachsen, fast geradeaus zur bewirtschafteten Plattkofelhütte. Bei der Weggabelung mit dem Santnerweg geht es hinauf zum Ciaulongsattel, dann weiter zur ebenfalls bewirtschafteten Emilio-Comici-Hütte und zurück zum Sellajoch. Eine etwas anspruchsvollere Variante der Rundwanderung führt mit einer Stehgondelbahn vom Sellajoch zur Langkofelscharte und der Toni-Demetz-Hütte, die zwischen Fünffingerspitze und Langkofel liegt. Bereits die mehrminütige Fahrt mit dem kuriosen Korblift in das felsige Herz des Langkofelmassivs eröffnet dem Wanderer herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Die Tour geht nun circa eine Stunde lang über die recht steile Langkofelkar bestehend aus Fels und Geröll zur nur im Sommer bewirtschafteten Langkofelhütte und weiter bis zur Abzweigung des Wegs 526 hinab. Hier steigt der Wanderer in den Höhenweg ein, der ohne jegliche Steigung unter den Langkofelwänden entlangführt. Über den Ciaulongsattel und die Emilio-Comici-Hütte führt der Steig zur sogenannten „Steinernen Stadt“ und von dort zurück zum Sellajoch. Belohnt wird der Wanderer für seine gern auf sich genommenen Strapazen mit einer unvergleichlichen Panoramasicht auf den Sellastock, die Seiser Alm sowie die Marmolata, der als höchster Berg der Dolomiten gilt.
Langkofel
Weitere Informationen
Ausgehend vom Monte Pana erreichen Sie mit dem Sessellift Mont de Sëura die gleichnamige Alm am Fuße des Langkofels. Gesäumt von steil aufragenden Felsenwänden verläuft der Weg (Nr. 526B - 528 - 526) bis zum Sellajoch, von wo aus Sie mit einer urigen Gondelbahn die Langkofelscharte erreichen. Für Wanderer, die die Tour anspruchsvoller gestalten möchten ist der Aufstieg zur Langkofelscharte auch zu Fuß über den Weg Nr. 525 möglich (ca. 1 Stunde). Auf einem spektakulären Serpentinenweg zwischen dem Langkofel und den Fünffingerspitzen durchqueren Sie die Langkofelgruppe (Weg Nr. 525) und kehren über einen Waldweg (Nr. 526 - 526B) wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Monte Pana ist auch mit dem Auto (gebührenpflichtiger Parkplatz) oder zu Fuß ab St. Christina (ca. 40 Gehminuten, 200 Höhenmeter) erreichbar.
Die Langkofelscharte ist eine der höchsten Aussichtspunkte Grödens, und ein echter Klassiker. Der Aufstieg zur Scharte erfolgt wahlweise mit einer urigen Gondelbahn mit herrlichem Blick auf die unterliegende Steinerne Stadt.