Ausflugsziel
König Ortler: Der höchste Punkt Südtirols
Der Ortler ist mit einer Höhe von 3.905 Metern der höchste Berg Südtirols. Den Riesen im Oberen Vinschgau sollten nur erfahrene Alpinisten besteigen.
Im Westen Südtirols, im Oberen Vinschgau nahe der lombardischen Provinz Sondrio und der Schweizer Staatsgrenze, ragt der Ortler empor. Mit seinen beinahe 4.000 Metern Höhe trägt er schon seit dem frühen 19. Jahrhundert den Beinamen „König“ – und das zu Recht. Der Ortler ist der höchste Berg Südtirols, seine Routen sind als ernsthafte Hochtouren einzustufen, die keinesfalls zu unterschätzen sind. Nur erfahrene Alpinisten sollten sich an den Aufstieg wagen. In der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar ist die Tatsache, dass der Ortler Kriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg war. Unter widrigen Verhältnissen wurde dieser strategisch wichtige Punkt besetzt. Heute noch gibt das Eis immer wieder Ausrüstungsgegenstände der Soldaten frei.
Sulden – am Fuße des Ortlers
Die weiße Kuppe des Ortlers sieht man schon vom Reschensee aus. Um nach Sulden zu gelangen, wo die Routen auf den Ortler starten, zweigt man im Vinschgau bei Spondinig Richtung Stilfserjoch ab und folgt bei Gomagoi der Straße bis zum Talschluss in Sulden. Die Ortschaft ist nicht nur Ausgangspunkt für die Touren auf den Ortler, sondern schon seit Jahrzehnten eine beliebte Feriendestination für Bergliebhaber. Im Sommer locken Almen und Berggipfel, im Winter tolle Pisten und Skitouren.
Messner Mountain Museum Ortles
Der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner hat in Sulden eines seiner sechs Messner Mountain Museen eröffnet. Es trägt den Namen Ortles und ist ganz dem Thema Eis gewidmet. Das unterirdisch angelegte Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung von Ortler-Bildern und zeigt Eisgeräte aus den letzten zwei Jahrhunderten Alpinismus.

Die Gefahren des Gletschers
Im Messner Mountain Museum werden den Besuchern die Themen Eis und Gletscher nähergebracht – die Besteiger des Ortlers erleben diese Naturgewalten hautnah. Damit sind sie auch den realen Gefahren des Gletschers ausgesetzt. Eine Ortlerbesteigung ist nicht zu unterschätzen, es handelt sich dabei um eine schwierige, bei ungünstigen Verhältnissen sogar sehr schwierige hochalpine Gletschertour. Besondere Vorsicht ist auch deswegen geboten, da man durch den Rückgang des Gletschers Jahr für Jahr neue Verhältnisse am Berg vorfindet. Zur Ortlerbesteigung wird eine komplette Gletscherausrüstung benötigt.
Aufstieg zum Ortler
Zum Gipfel des Ortlers führen zahlreiche Routen, die meisten davon sind allerdings nur von historischem Interesse. Manche wurden nach ihrer Erstbegehung nie mehr durchklettert. Heute wird der Ortler vor allem über zwei Routen bestiegen: den Normalweg und den Hintergrat. Beide Touren sind zweitägig und starten von Sulden aus. Der Normalweg führt über die Payerhütte, der Aufstieg über den Hintergrat über die gleichnamige Hintergrathütte. Am nächsten Tag folgt von den Hütten der Aufstieg auf den Gipfel. Da dieser jeweils zwischen fünf und sieben Stunden beansprucht, starten die Alpinisten schon vor dem Morgengrauen. Erreicht man den 3.905 Meter hohen Gipfel des Ortlers, kann man einen fantastischen Ausblick genießen, bevor man sich an den – auch nicht einfachen – Abstieg über den Normalweg macht.










Ortler
Weitere Informationen
Einwandfreie Kletter-und Eiskletterausrüstung!
Um den Gipfel des König Ortler mit 3905m zu besteigen, sollte man am Vortag auf der Julius-Payerhütte (3.029 m) übernachten. Nach der Übernachtung auf der Hütte gehts hoch bis zum "Wandl", welches wohl der technisch schwierigste Teil des gesamten Anstieges ist. Nun queren wir die etwas steile Traverse am oberen Ende der "Eisrinne", die inzwischen im oberen Bereich ausgeapert ist und die uns über das "Bärenloch" hinaufführt zum Tschierfegg wo das Lombardi-Biwak steht. Dieser Abschnitt ist in den letzten Jahren durch den starken Gletscherrückgang heikler geworden und man muss eine anspruchsvolle Rampe überwinden. Nach dem Tschierfegg folgt gleich ein spaltenreiches Gelände und ein ziemlich steiler Hang. Oberhalb erreichen wir das sanfte Ortlerplateau wo es dann nur mäßig ansteigend weiter bis zum Gipfel geht.
Alle Angaben zu Wanderungen sind ohne Gewähr. Wetterbedingungen sind vor Ort zu prüfen.
Die Tour nie ohne Absprache mit einem Bergführer antreten. Bei wenig Erfahrung immer in Begleitung mit einem Bergführer den Gipfel besteigen.
Wer nicht mit dem Privatauto nach Sulden fahren möchte, hat die Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Mit dem Bus der Linie 271, gelangt man in einer guten halben Stunde von Prad/Spondinig nach Sulden. Die Bushaltestelle befindet sich direkt beim Tourismusbüro Sulden am Dorfanfang.
Von Spondinig über die Stilfserjochstraße SS 38 bis Gomagoi, dort links nach Sulden. Von Spondinig bis nach Sulden zum Parkplatz sind es ca. 20 km.
Um zum Ausgangspunkt zu gelangen, ist der Parkplatz am Dorfanfang hinter dem Hotel Bambi am geeignetsten.
Von der Julius-Payerhütte (die man von Sulden aus auf dem Weg Nr. 4 in ca. 3 Stunden erreicht) erfolgt der Aufstieg zum höchsten Berg Südtirols. Wir queren die Nordwestflanke der Tabarettaspitze und steigen hoch bis zum "Wandl". Nun queren wir die etwas steile Traverse am oberen Ende der "Eisrinne", die uns über das "Bärenloch" hinaufführt zum Tschierfegg. Nach dem Tschierfegg erreichen wir oberhalb das Ortlerplateau wo es weiter bis zum Gipfel geht.