Fasching
Die Narren sind los
Wenn mächtige Glocken den Frost vertreiben, schräge Gestalten durch Dörfer tanzen und brennende Scheiben in den Himmel fliegen, ist Faschingszeit in Südtirol. In dieser Zeit leben uralte Bräuche und Traditionen auf.
Wenn mächtige Glocken den Frost vertreiben, schräge Gestalten durch Dörfer tanzen und brennende Scheiben in den Himmel fliegen, ist Faschingszeit in Südtirol. In dieser Zeit leben uralte Bräuche und Traditionen auf.
An Fasching sind die Gäste auf den Bauernhöfen in Südtirol hautnah dran am Geschehen. In vielen Dörfern im ganzen Land gibt es beliebte Faschingsumzüge, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest. Der größte Umzug ist in Tramin an der Weinstraße zu Hause und findet am Faschingsdienstag zu ungeraden Jahren statt. Hauptfigur ist dabei der Egetmann Hansl, der im Begriff ist zu heiraten. Seine Hochzeitskutsche wird von großen, geschmückten Wägen begleitet, die mit viel Krawall durch die engen Gassen ziehen. Fixer Bestandteil der Hochzeitsgesellschaft sind unterschiedliche Figuren und historische Berufsgruppen. Besonders auffallend sind die riesigen Schnappviecher – dämonische Wesen mit großen Holzschnäbeln. Der Egetmann-Umzug in Tramin zieht nicht nur wegen seiner Vielzahl an seltsamen Gestalten, sondern auch wegen der aufwendigen Verkleidungen zahlreiche Schaulustige an.
Den Winter austreiben
Am Unsinnigen Donnerstag (Weiberfastnacht) werden in Prad am Stilfserjoch die Winterdämonen ausgetrieben. Beim bunten Zusslrennen laufen junge, verkleidete Burschen durch das Dorf. Sie tragen dabei ein weißes, mit farbigen Papierblumen geschmücktes Gewand. Um auf den Umzug aufmerksam zu machen, haben die Zussln riesige Schellen und Glocken um den Bauch, die einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen. Begleitet wird das Zusslrennen von sechs Schimmeln und einer bäuerlichen Gefolgschaft.
Einige Kilometer talaufwärts wird dem Winter am ersten Sonntag in der Fastenzeit der Gar aus gemacht. Bei Einbruch der Dämmerung ziehen die Malser Scheibenschläger zum Feuerplatz auf eine Anhöhe – die Kulisse für ein lichterfülltes Ritual. Handtellergroße Scheiben aus Holz werden an einer Rute zum Glühen gebracht und in den Winterhimmel geschleudert. Zusammen mit altüberlieferten Reimen sollen sie die Geister der Kälte und der Finsternis vertreiben. Gleichzeitig wird der Frühling aufgerufen, sein blühendes Gesicht zu zeigen. Das Scheibenschlagen in Mals ist eine der ältesten alpinen Traditionen in Südtirol, die noch heute gelebt wird.
Weiße Wochen
Rund um die Faschingszeit haben nicht nur Tradition und Brauchtum, sondern auch die Natur allerhand zu bieten. Die schneebedeckte Landschaft Südtirols lockt Skifahrer, Langläufer, Rodler und Winterwanderer an die frische Bergluft. Die Tage werden wieder länger und nicht selten strahlt die Sonne von einem tiefblauen Himmel herab. Durch ihre unmittelbare Nähe zu Pisten, Loipen und Wanderwegen bieten die Bauernhöfe den idealen Ausgangspunkt für Dein Winterabenteuer. Die komfortablen Ferienwohnungen und Zimmer sind heimelig warm. Am Bauernhof ist es himmlisch ruhig und entspannt – die perfekte Kulisse für eine winterliche Auszeit, die ihresgleichen sucht.